INFO: Allerheiligen und Allerseelen gründen beide in der Überzeugung, dass durch Jesus Christus eine Verbindung zwischen Lebenden und Toten besteht. Allerseelen, lateinisch „Dies in commemoratione omnium fidelium defunctorum“, wird in jedem Jahr am 2. November, einen Tag nach Allerheiligen und zwei Tage nach dem Reformationstag oder Halloween gefeiert. Das kirchliche Fest etablierte sich 998 vom französischen Benediktinerkloster Cluny in Burgund aus, als Abt Odilo das festliche Gedächtnis aller Verstorbenen für den 2. November für alle ihm unterstellten Klöster anordnete. 1006 wurde dieser Gedenktag durch Papst Johannes XVIII. für die ganze Kirche verbindlich erklärt, zuletzt 1915 von Papst Benedikt XV. auf die ganze Kirche ausgeweitet.
Aus der Vorstellung, dass der Mensch aus Leib und Seele, Körper und Geist, besteht, stammt die populäre Vorstellung, dass die Seele nach dem Tod den Körper verlässt und damit heimatlos wird. Von „aller Seelenruhe“ kann damit speziell am Allerseelentag keine Rede mehr sein: Die umherschweifende Seele besucht unsichtbar und recht lebendig Orte der früheren menschlichen Tätigkeit und kann als gute oder böse Macht auf die Nachkommen, Orte, Gegenstände, Nahrung, Tiere und Menschen einwirken. Dieses vielfach magisch besetzte Thema schlägt sich in zahlreichen Bräuchen nieder. Sie zeigen eine verbreitete Furcht vor gefährlicher Begegnung mit den ruhelosen Seelen und vorbeugende Vorsorgemaßnahmen, die das ganze Leben und besonders in Übergangsphasen wie Geburt oder Hochzeit hindurch wichtig bleiben. Dazu gehören auch Opfer, der Umgang mit Speisen und Feuer, aber auch weitere Vorkehrungen am Grab und im Haus. Insofern geht ein breiter Glaube davon aus, dass die nach christlicher Vorstellung unsterbliche Seele nicht in jedem Fall ihre Ruhe findet, sondern auch aus vielfältigen Gründen wie Unbußfertigkeit, schwerer Schuld oder Unversöhntheit unerlöst bleiben kann und Verstorbene damit als Geister zur Ruhelosigkeit verdammt sind.
Der kirchliche Allerseelentag setzt dagegen, dass die Solidarität der Nachfahren den verstorbenen Vorfahren und ihrem Seelenheil durch gute Taten, Fasten, Almosen und Gebete hilft. An dem als kirchliches Hochfest begangenen Tag wird jener gedacht, die sich noch in einem Übergangszustand befinden und daher die volle Gemeinschaft mit Gott noch nicht erreicht haben – hier sprach man oft von dem reinigenden „Fegefeuer“. Die Gräber der Verstorbenen werden mit Blumen, grünen Zweigen und Lichtern geschmückt, Lichter symbolisieren die Seelen der Verstorbenen, das Grün gilt als Zeichen der Hoffnung. Zum Tag gehört der Ritus der Gräbersegnung mit Weihwasser.
Allerseelenkollekte
Am Festtag Allerseelen bitten Deutsche Bischofskonferenz und Osteuropa-Hilfswerk Renovabis um Unterstützung für die Priesterausbildung in den Ländern im Osten Europas: Bislang gibt es in den mittel- und osteuropäischen Ländern des früheren Ostblocks, wo Menschen katholischen Bekenntnisses allgemein in der Minderzahl sind, auch bis heute noch eher wenige einheimische Priester. Deshalb wurde 1999 die sogenannte Allerseelen-Kollekte für die dortige Priesterausbildung initiiert. Seit 20 Jahren wird inzwischen in allen Pfarrgemeinden mit einem eigenen Plakat auf das Anliegen hingewiesen. In diesem Jahr bittet die Solidaritätsaktion Renovabis bei der Allerseelenkollekte in allen deutschen Pfarrgemeinden besonders um Online-Kontospenden.
Die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa hat ihren Namen aus Psalm 104: „Renovabis faciem terrae – Du (Gott) wirst das Antlitz der Erde erneuern“. Das 1993 von der Deutschen Bischofskonferenz auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken gegründete Hilfswerk mit Sitz in Freising unterstützt Projekte zur Erneuerung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in 29 Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Zu den von Renovabis geförderten Projekten gehören kirchlich-pastorale Projekte, wie Jugendseelsorge, Familienseelsorge, Ausbildung von Priestern und Ordensleuten, Bau von Kirchen und Gemeindezentren,soziale Projekte und Bildungsprojekte, Altenheime, Tageszentren für Kinder aus sozial schwachen Familien, Projekte für Straßenkinder und für Menschen mit Behinderung, Förderung von Schulen und Berufsschulen und weitere Projekte, wie Ausbildung von Journalisten, Förderung von Medienarbeit und Nothilfe (z.B. für Flüchtlinge oder im Fall von Naturkatastrophen).
Kontakt: Renovabis, Domberg 27, 85354 Freising, Tel. 08161 / 5309-0, Fax 08161 / 5309-11, E-Mail: info@renovabis.de, Spendenkonto: IBAN: DE24 7509 0300 0002 2117 77, BIC: GENODEF1M05, LIGA Bank eG. Mehr Infos: www.renovabis.de/ . Renovabis-Newsletter unter: www.renovabis.de/newsletter

