Bochumer Kirchen feiern 30 Jahre Hospizdienst

In der Begleitung Sterbender sind stille Gesten ebenso wichtig wie Worte. (Foto: truthseeker on Pixabay + Wikimedia; Der Urheber hat dieses Foto unter der Lizenz CC0 1.0 Verzicht auf das Copyright zur Verfügung gestellt)


Die Sterbebegleiter tun dabei alles, um den Betroffenen – aber auch deren Angehörigen – das alltägliche Leben so gut es geht zu erleichtern. Sie informieren zum Beispiel über weitere Hilfen und stehen vor allem auch für Gespräche über Leben und Tod zur Verfügung. Die ehrenamtlichen Hospizhelfer kommen zum Einsatz, wenn dies gewünscht wird und der Sterbende zu Hause gepflegt werden kann.

Neben diesem ambulanten Dienst gibt es vielerorts auch stationäre Hospize für Menschen, deren Betreuung Zuhause nicht (mehr) möglich ist. Der Vorteil: Hier stehen Pflegekräfte und Ärzte rund um die Uhr zur Verfügung und sind im Notfall schnell zur Stelle. In Bochum gibt es für beide Bereiche klare Zuständigkeiten: Während der ambulante Hospizdienst von der evangelischen Kirche getragen und organisiert wird, liegt die stationäre Arbeit beim katholischen Hospiz St. Hildegard in Trägerschaft der Caritas. Doch die Zusammenarbeit ist intensiv, der Austausch regelmäßig, und so feiert die ökumenische Hospizarbeit Bochum im Oktober 2025 ihr 30jähriges Bestehen – unter anderem mit einem Hospiz-Flohmarkt am 26.10.2025 von 11 bis 17 Uhr im Hospiz St. Hildegard.

Über die Anfänge heißt es auf der Internetseite des Ev. Kirchenkreises Bochum : „Eine Frau aus dem Stadtteil Wiemelhausen trat mit dem Wunsch an die Caritas heran, Hospizarbeit auch in Bochum zu etablieren. Zu einer ersten Auftakt-Veranstaltung 1994 kamen über 250 interessierte Personen. Daraufhin bildeten sich Ökumenische Hospizgruppen in verschiedenen Bochumer Stadtteilen, in denen sich Menschen mit der Begleitung sterbender Menschen und den Themen Tod und Trauer auseinandersetzten. 1995 kam es dann zur Gründung des Vereins Hospiz St. Hildegard e.V., mit dem die Geschichte der Ökumenischen Hospizarbeit in Bochum ihren Lauf nahm.“ Diese Geschichte zeigt, dass die Hospizarbeit im Kern eine bürgerschaftliche Bewegung ist, deren Basis das Ehrenamt bildet.

Nach Angaben des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) gibt es derzeit allein in NRW 245 ambulante Hospizdienste mit aktuell rund 12.000 ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen und -begleitern. „Das soziale Engagement verdient größten Respekt“, sagt der Leiter der vdek-Landesvertretung NRW, Dirk Ruiss. Ohne die Ehrenamtlichen gäbe es kein flächendeckendes Angebot für häusliche Sterbebegleitung.

Wie der Evangelische Pressedienst (epd) berichtet, haben die Ersatzkassen in NRW die ambulante Sterbebegleitung in 2023 eigenen Angaben zufolge mit rund 11,2 Millionen Euro unterstützt. Das seien 800.000 Euro mehr gewesen als 2022: „Insgesamt förderten die gesetzlichen Krankenkassen die ambulanten Hospizdienste in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 27,6 Millionen Euro, hieß es. Mit diesem Geld finanzierten die Hospizdienste vor allem die koordinierenden hauptamtlichen Mitarbeiter, die Aus- und Fortbildung der Ehrenamtlichen sowie die Sachkosten.“

Ausführliche Informationen rund um ambulante und stationäre Hospizarbeit findet man auf der Internetseite des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes unter https://www.dhpv.de

  • 26.10.2025
  • Manfred Rütten
  • Red
30 Jahre Hospizarbeit Bochum
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