Hospiztag: Anderen das Leben leichter machen

Allein in NRW gibt es ca. 245 ambulante Hospizdienste mit aktuell rund 12.000 ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen und -begleitern. (Foto: freepik [KI-generiert])


Die Hospizarbeit in Deutschland ist noch vergleichsweise jung. Sie hat ihre Wurzeln in einer internationalen Bewegung, die von Großbritannien aus ihren Siegeszug antrat. Inspiriert wurde sie von der modernen Hospizbewegung, die in den 1960er-Jahren durch die britische Ärztin Cicely Saunders mit der Gründung des St. Christopher’s Hospice in London entscheidende Impulse erhielt. Saunders verband medizinische Versorgung mit psychosozialer und spiritueller Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen. Diese Idee erreichte bald auch Deutschland.

In den 1980er-Jahren entstanden hierzulande die ersten Hospizinitiativen, meist getragen von Ehrenamtlichen und häufig in kirchlicher Trägerschaft. Sie setzten ein Zeichen gegen die damals weit verbreitete Tabuisierung von Tod und Sterben und forderten mehr Menschlichkeit und Zuwendung am Lebensende. 1983 wurde in Aachen die erste ambulante Hospizgruppe gegründet, 1986 folgte mit dem Hospiz in Aachen das erste stationäre Hospiz Deutschlands. In den folgenden Jahren wuchs die Zahl der Einrichtungen stetig, wobei die Arbeit fast überall stark von bürgerschaftlichem Engagement geprägt war.

Einen entscheidenden Schub erhielt die Hospizbewegung in den 1990er-Jahren. Sie wurde zunehmend von Politik und Gesellschaft wahrgenommen, und der Gesetzgeber begann, Rahmenbedingungen für ihre Finanzierung und Verankerung im Gesundheitswesen zu schaffen. Mit dem „Gesetz zur Sicherung der Hospiz- und Palliativversorgung“ von 1997 wurden erstmals Leistungen der ambulanten Hospizdienste in die Regelversorgung aufgenommen. Parallel dazu entwickelte sich die Palliativmedizin an Kliniken und Universitäten, wodurch die medizinische Versorgung Schwerkranker professionalisiert und enger mit der Hospizarbeit verknüpft wurde.

Heute ist die Hospizarbeit in Deutschland ein fester Bestandteil des Gesundheitswesens. Es gibt hunderte stationäre Hospize, zahlreiche spezialisierte Palliativstationen in Krankenhäusern und ein dichtes Netz ambulanter Hospizdienste. Ein zentrales Merkmal bleibt das starke Engagement von Ehrenamtlichen, die Sterbende und ihre Angehörigen begleiten. Unterstützt werden sie von professionellen Fachkräften aus Medizin, Pflege, Sozialarbeit und Seelsorge.

Petra Kullack (stehend) mit einer Patientin bei einem Ausflug an die Sorpe (Foto: privat)

Der im Beitrag erwähnte ambulante Hospizdienst „Die Arche Lüdenscheid e.V.“ bietet seine Dienste in Lüdenscheid, Halver, Schalksmühle, Kierspe, Meinerzhagen, Altena, Nachrodt-Wiblingwerde, Neuenrade und Werdohl an. Der Dienst hat vier hauptamtliche Mitarbeiterinnen/Koordinatoren sowie weitere 100 zertifizierte ehrenamtliche Mitarbeitende in den genannten Ortschaften. Die Begleitung findet dort statt, wo die zu Betreuenden „zu Hause“ sind: sei es im eigenen Haus, in der Wohnung, in Pflegeeinrichtungen oder auch im Krankenhaus.

Nach Angaben des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) gibt es derzeit allein in NRW 245 ambulante Hospizdienste mit aktuell rund 12.000 ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen und -begleitern. „Das soziale Engagement verdient größten Respekt“, sagt der Leiter der vdek-Landesvertretung NRW, Dirk Ruiss. Ohne die Ehrenamtlichen gäbe es kein flächendeckendes Angebot für häusliche Sterbebegleitung.

Wie der Evangelische Pressedienst (epd) berichtet, haben die Ersatzkassen in NRW die ambulante Sterbebegleitung eigenen Angaben zufolge im Jahr 2023 mit rund 11,2 Millionen Euro unterstützt. Das seien 800.000 Euro mehr gewesen als 2022: „Insgesamt förderten die gesetzlichen Krankenkassen die ambulanten Hospizdienste in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 27,6 Millionen Euro, hieß es. Mit diesem Geld finanzierten die Hospizdienste vor allem die koordinierenden hauptamtlichen Mitarbeiter, die Aus- und Fortbildung der Ehrenamtlichen sowie die Sachkosten.“

Ausführliche Informationen rund um ambulante und stationäre Hospizarbeit findet man auf der Internetseite des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes unter https://www.dhpv.de

Die Entwicklung der Hospizarbeit ist dabei nicht abgeschlossen. Neue gesellschaftliche Herausforderungen – etwa der demografische Wandel, der Fachkräftemangel oder die wachsende kulturelle und religiöse Vielfalt – stellen Hospize vor neue Aufgaben. Gleichzeitig haben gesetzliche Reformen, wie das Hospiz- und Palliativgesetz von 2015, die Versorgungsstrukturen weiter gestärkt und den Anspruch auf würdevolle Begleitung am Lebensende rechtlich verankert.

Insgesamt hat sich die Hospizarbeit in Deutschland von einer kleinen, ehrenamtlich getragenen Bewegung zu einer wichtigen Säule der Gesundheitsversorgung entwickelt. Ihr Kernanliegen ist jedoch gleich geblieben: Menschen am Lebensende nicht allein zu lassen, ihre Würde zu achten und sowohl ihnen als auch ihren Angehörigen Zuwendung, Trost und Unterstützung zu geben.

(Dieser Text wurde mit KI-Unterstützung erstellt)

  • 12.10.2025
  • Manfred Rütten
  • Red
Hospiztag: Anderen das Leben leichter machen
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