Wahlberechtigt sind bei der Kommunalwahl in NRW alle Deutschen sowie alle EU-Bürger (Personen, welche die Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaates der Europäischen Union besitzen), die am Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben und seit dem 16. Tag vor der Wahl im Wahlgebiet ihre (Haupt-) Wohnung haben oder sich sonst gewöhnlich aufhalten. Nach Berechnungen der Plattform https://www.politik-wissenschaft.org sind zur Kommunalwahl 2025 schätzungsweise etwa 13,7 Millionen Menschen wahlberechtigt, wobei die Gruppe der Deutschen ab 16 Jahren mit etwa 12,9 Millionen Menschen den mit Abstand größten Anteil stellt – nämlich rund 85 % an der wahlfähigen Bevölkerung.
Anders als bei Bundestags- oder Landtagswahlen entsenden die Bürger bei der Kommunalwahl Vertreter in die lokalen Parlamente, deren Entscheidungen direkt vor Ort spürbar werden: Wird ein neuer Radweg gebaut, das Freibad saniert oder eine neue Schule errichtet? Trotz dieser recht unmittelbaren Wirkung ist das Interesse bei einer Kommunalwahl oft geringer, denn häufig liegt die Wahlbeteiligung unter der von Wahlen auf Landes- oder Bundesebene. Der Ausgang der kommenden Kommunalwahl in NRW dürfte nichtsdestotrotz zumindest auf Landesebene aufmerksam verfolgt werden – und sei es „nur“ als Stimmungsbarometer. Ein besonderes Augenmerk dürfte dabei auf dem Abschneiden radikaler Parteien wie der „Alternative für Deutschland“ (AfD) liegen.
Das Wahl-O-Mat-Forschungsteam an der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf hat mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung am 20.August 2025 den lokal-o-mat als Wahl-Entscheidungshilfe gestartet. Er ist allerdings nur für die Städte Aachen, Coesfeld, Duisburg, Düsseldorf, Gütersloh, Haan, Köln, Krefeld, Münster und Witten freigeschaltet und hier abrufbar: https://lokal-o-mat.de/ , https://politische-bildung.nrw und https://herzstueck.nrw .
Viele Kommunalpolitiker*innen engagieren sich ehrenamtlich, etwa im Stadtrat. Selbst unter den bundesweit 11.000 Bürgermeistern*innen erhalten nur etwa 3.000 ein Gehalt. Der Großteil arbeitet auch hier ehrenamtlich und bekommt für seine Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung wie z.B. Sitzungsgelder. Leider erfahren viele Kommunalpolitiker für ihr Engagement trotzdem nicht den nötigen Respekt oder Wertschätzung – im Gegenteil. Wie das ARD-Magazin „Monitor“ im Januar 2024 berichtete , sind laut Studien fast zwei Drittel aller Bürgermeister und Lokalpolitiker regelmäßig Anfeindungen ausgesetzt.
Ein signifikanter Teil dieser Angriffe, Bedrohungen und Beleidigungen kommen aus dem rechten und rechtsextremen Spektrum. Sie können dazu führen, dass Lokalpolitiker von ihrem Amt zurücktreten und manche sogar ihre Stadt oder Region ganz verlassen. Zudem fällt es angesichts der Bedrohungen immer schwerer, neue Kandidaten für lokalpolitische Ämter und Aufgaben zu gewinnen. Wie sehr damit die „Demokratie von unten“ gefährdet ist, zeigen Beispiele aus Thüringen in einem Bericht des MDR .

