Damals ging die Angst vor einem Gasnotstand im Winter und möglichen Stromausfällen um, Menschen machten sich Sorgen, dass ihnen ihr Vermieter oder Energieversorger kündigen könnte, wenn sie die gestiegenen Rechnungen oder Abschlagszahlungen nicht mehr bezahlen könnten. Gegen die drohende Kälte in den Wohnungen aber auch gegen die soziale Kälte starteten die evangelische Kirche und ihre Diakonie daraufhin im Oktober 2022 die Aktion „Wärmewinter“ .
In einer dazu veröffentlichten gemeinsamen Pressemiteilung hieß es: „Diakonie und Kirche öffnen in diesem Herbst und Winter ihre Türen und schaffen in ganz Deutschland wärmende Orte, wo Betroffene Hilfe erhalten, sich aber auch über ihre Rechte informieren können. Außerdem soll die Aktion auf die vielen bereits bestehenden Angebote von Diakonie und Kirche hinweisen, darunter zum Beispiel die Allgemeine Sozialberatung oder die Schuldnerberatung. Mit der gemeinsamen Kampagne setzen Diakonie und Kirche ein Zeichen gegen soziale Kälte und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Weitere Informationen und Materialen gibt es unter www.waermewinter.de
Nachdem die staatliche Strom- und Gaspreisbremse zum Ende des Jahres 2023 ausgelaufen war, setzte die Diakonie den #Wärmewinter auch 2024 weiter fort. Bei der Diakonie Wuppertal läuft sie sogar bis heute weiter, erklärt die Geschäftsführerin Bärbel Hofmann: „Das Angebot richtet sich an Menschen, die Beratung haben wollen, für welche staatlichen Transferleistungen sie infrage kommen, die Probleme haben, ihre Energiekosten aufzubringen oder die bedroht sind, ihre Wohnung zu verlieren.“
In den Beratungsgesprächen geht es deshalb u.a. darum, welche Rechte und Leistungen zum Beispiel den Beziehern von Bürgergeld, Grundsicherung im Alter oder Sozialhilfe zustehen. Für Familien mit Kindern sind Informationen zum Wohngeld und zum Kindergeldzuschlag wichtig. Ziel der Beratung in Wuppertal ist es, die monatlichen Einkommen der Betroffenen möglichst dauerhaft zu erhöhen.
In besonderen Härtefällen oder zur Überbrückung, bis Ämter über Anträge entschieden haben, hilft aber manchmal nur noch eine direkte finanzielle Unterstützung. Diese stemmt die Wuppertaler Diakonie nach dem Wegfall des staatlichen „Stärkungspakets NRW“ in diesem Jahr mit eigenen Mitteln. Die aufwendige Beratungsarbeit an den drei Standorten in Wichlinghausen, Elberfeld-Mitte und Vohwinkel wird von etwa 50 Mitarbeitern geleistet, die das neben ihrem eigentlichen Job ehrenamtlich tun. Sie haben seit Beginn des #Wärmewinters Anfang 2023 bis heute mehr als 3.000 Beratungsgespräche geführt und beim Ausfüllen von Anträgen geholfen.

